Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Niedersachsen e.V.

Armutsbericht 2025 – Zentrale Ergebnisse auf einen Blick

Armutsbericht 2025 – Zentrale Ergebnisse auf einen Blick

Die Armut in Deutschland hat zugenommen – und betrifft mehr Menschen denn je. Der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes zeigt eine deutliche Verschärfung der Situation:

  • 13 Millionen Menschen leben in Armut, das entspricht 15,5 % der Bevölkerung. Gegenüber dem Vorjahr ist die Armutsquote um 1,1 Prozentpunkte gestiegen.
  • Besonders betroffen: Alleinlebende (29 %), Alleinerziehende (27 %), junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren (24,8 %) sowie ältere Menschen ab 65 Jahren (19,4 %).
  • Inflation verschärft Armut: Reale Einkommen armer Menschen sind seit 2020 weiter gesunken. Preisbereinigt haben Arme heute im Schnitt 60 € weniger im Monat als noch vor vier Jahren.
  • Erhebliche materielle Entbehrung betrifft 5,2 Millionen Menschen, darunter 1,1 Millionen Kinder. Dazu zählen auch Menschen in Vollzeitbeschäftigung.
  • Wohnen macht arm: 37 % der armen Haushalte zahlen mehr als 40 % ihres Einkommens für Wohnkosten. Rund 4,9 Millionen Menschen haben Zahlungsrückstände bei Miete, Strom oder Gas.
  • Sozialstaat wirkt weniger: Die Fähigkeit des Sozialstaats, Armut zu mildern, hat abgenommen – von 27,7 auf nur noch 25,1 Prozentpunkte Reduktion der Armutsquote durch Umverteilung.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Frauen, insbesondere im Alter, sind häufiger betroffen als Männer – vor allem durch geringere Renten.
  • Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (30 %) und mit niedrigem Bildungsabschluss (26,7 %) tragen ein besonders hohes Armutsrisiko.
  • Erwerbstätige in Teilzeit, Arbeitslose, Schüler*innen, Studierende und pflegende Angehörige sind besonders gefährdet.

 

Regionale Unterschiede

  • Die niedrigste Armutsquote hat Bayern mit 11,8 %, die höchste Bremen mit 25,9 % – das bedeutet: Jede*r Vierte lebt dort in Armut.

 

Forderungen des Paritätischen

  • Deutlich höhere Sozialleistungen
  • Bessere Löhne, insbesondere durch Erhöhung des Mindestlohns
  • Bezahlbares Wohnen durch eine gerechtere Wohnpolitik

 

Fazit: Armut ist kein Randphänomen – sie betrifft breite Teile der Gesellschaft.

 

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